Soziale Faktoren sind Indikatoren für die Beliebtheit einer Website, die aus sozialen Netzwerken gewonnen werden.
Mit dem Anstieg der Bedeutung von Verhaltensfaktoren in den Ranking-Algorithmen hat auch die Rolle sozialer Signale zugenommen. Sowohl die Praxis als auch durchgeführte Studien zeigen, dass diese Faktoren von Suchmaschinen bei der Einstufung von Websites in den Suchergebnissen berücksichtigt werden.
Eine positive Bewertung einer Ressource durch Nutzer sozialer Netzwerke beweist, dass diese Website höhere Positionen in den Suchergebnissen verdient im Vergleich zu Ressourcen, die nicht so aktiv auf soziale Rückmeldungen reagieren.
Unternehmen, die soziale Netzwerke nutzen, verbessern nicht nur ihr Ranking in den Suchergebnissen, sondern steigern auch ihre Konversionsraten und das Vertrauen der Nutzer, was zu mehr positiven Bewertungen führt.
Es wird angenommen, dass die Berücksichtigung sozialer Faktoren mit der Einführung des Google Panda-Algorithmus im Jahr 2011 begann. Nach dessen Einführung bemerkten SEO-Spezialisten ein wachsendes Interesse der Suchmaschinen an Signalen aus sozialen Netzwerken.
Bereits im Dezember 2010 erklärte Matt Cutts von Google in einem auf YouTube veröffentlichten Video, dass Signale aus sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter in die Rankings und Suchergebnisse einfließen würden.
In einem Interview mit dem Chefredakteur des Magazins "Search Engine Land" berichteten Vertreter von Google und Bing darüber, wie soziale Aktivitäten das Ranking von Websites im organischen Suchverkehr beeinflussen.
Im Jahr 2015 schlossen Google und Twitter eine Vereinbarung, die es der sozialen Plattform ermöglicht, Informationen direkt an die Suchmaschine zu übermitteln, sodass aktuelle Tweets in den Google-Suchergebnissen angezeigt werden.
Wie soziale Aktivität das Suchmaschinenranking einer Website beeinflusst, zeigte ein Experiment des Unternehmens "Tasty Placement". Ein Monat nach Beginn des Experiments wurde ein Anstieg der Positionen bei Websites festgestellt, die Follower und +1-Bewertungen in Google+ sowie Shares und Likes auf Facebook und Retweets auf Twitter erhalten hatten. Die Kontrollressource, bei der keine Aktivitäten in sozialen Netzwerken stattfanden, verzeichnete einen leichten Rückgang der Positionen in den Suchergebnissen.
Laut einer jährlichen Studie zu Rankingfaktoren, die von den Spezialisten der Firma "Ashmanov und Partner" im Jahr 2019 durchgeführt wurde, haben "71% der Websites in den Top 30 von Google und Bing eine Präsenz in sozialen Netzwerken (vor einem Jahr waren es 66–68%); in beiden Suchmaschinen, insbesondere bei Google, ist dies ein wichtiger Parameter mit wachsender Tendenz".
Betrachten wir die wichtigsten sozialen Faktoren, die zur Verbreitung und Popularisierung des Inhalts einer Website beitragen und auch einen Einfluss auf ihr Ranking haben.
Accounts in sozialen Medien. Für kommerzielle Unternehmen ist es wichtig, in den sozialen Netzwerken präsent zu sein, die für die Vermarktung ihres Geschäfts geeignet sind. Besonders wichtig sind Facebook und YouTube. Zudem korreliert die Existenz eines YouTube-Kanals mit der Platzierung von Videos auf der Website. Laut ausländischen Studien gilt das Führen eines Geschäftskontos auf Pinterest, wenn diese Plattform für Ihre Nische geeignet ist, als positives soziales Signal für Google.
Aktive Accounts des Unternehmens in sozialen Netzwerken, die bei Ihrer Zielgruppe beliebt sind (Facebook, Twitter, Instagram usw.), helfen dabei, Inhalte schneller zu verbreiten. Gleichzeitig erhöhen die Autorität und Beliebtheit des Accounts das Gewicht der von ihm ausgehenden Links.
Regelmäßige Aktualisierung der Account-Inhalte. Das kontinuierliche Veröffentlichen neuer Beiträge zeigt die Aktivität des Unternehmensaccounts oder der Gruppe in sozialen Netzwerken und zieht die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf sich, was deren Engagement steigert.
Aktualität der Inhalte. Nach Angaben internationaler SEO-Experten spielt die Relevanz der Beiträge in sozialen Netzwerken ebenfalls eine Rolle. Beispielsweise kann die Erwähnung eines Branchenführers ein positives Signal für Suchmaschinen darstellen.
Wachstum der Zielgruppe und deren Aktivität. Dies zeigt, dass der Unternehmensaccount „lebendig“ ist, aktiv genutzt wird und bei den Nutzern beliebt ist.
Traffic aus sozialen Netzwerken. Soziale Medien können den zielgerichteten Traffic auf eine Website erheblich steigern. Nutzer können sich anhand der Social-Media-Profile einen ersten Eindruck von der Website verschaffen und entscheiden, ob diese ihre Bedürfnisse erfüllt. Dies trägt zur Reduzierung unnötiger Klicks und zur Senkung der Absprungrate bei. Die Conversion-Rate von Nutzern aus sozialen Netzwerken ist in der Regel höher als die aus organischer Suche.
Aktive Nutzerzugriffe aus sozialen Netzwerken signalisieren Suchmaschinen, dass die Inhalte der Website Interesse wecken und werden bei der Bewertung der Ressource berücksichtigt.
Reposts, Tweets, Shares und Ähnliches. In den verschiedenen sozialen Netzwerken gibt es unterschiedliche Begriffe für das Teilen von Inhalten durch Nutzer. Diese Verbreitung der Inhalte zeigt, dass die Website bei den Nutzern Anklang findet und kann ein positives Signal für Suchmaschinen sein. Beispielsweise wirken sich Tweets auf Twitter und Shares auf Facebook positiv auf das Google-Ranking aus. Zudem sind Tweets hilfreich für eine schnelle Indexierung der Website. Klicks auf „Teilen“-Buttons werden ebenfalls von Suchmaschinen berücksichtigt.
Links aus Nutzeraccounts zu Website-Inhalten. Neben Likes und Reposts empfehlen Nutzer Websites, indem sie Links in Kommentaren, Profilen oder thematischen Communities platzieren.
Einige Experimente zeigen, dass Links aus sozialen Netzwerken das Ranking einer Website verbessern können. Insbesondere sind Links aus Twitter, Pinterest, Instagram, Facebook und YouTube für die Suchmaschinenoptimierung wertvoll.
Google-Vertreter bestätigten, dass Links und Shares aus Twitter als Signal für das organische Ranking genutzt werden.
Suchmaschinen bewerten dabei nicht nur die bloße Existenz eines Links, sondern auch die Anzahl der Likes, Shares und Kommentare zu dem Beitrag, in dem der Link eingebettet ist.
Obwohl Links aus sozialen Netzwerken nicht als entscheidende Rankingfaktoren gelten, erfüllen sie wichtige positive Funktionen:
Die Relevanz und Autorität der Accounts, die auf die Website verlinken, ist ebenfalls ein bedeutender Faktor. Ein Link aus einem aktiven, populären Account oder einer Gruppe hat mehr Gewicht als einer aus einem neu erstellten Account. Der Kontext und die Relevanz des Accounts sowie der Text um den Link herum beeinflussen das Ranking ähnlich wie der klassische Ankertext.
Anzahl der Likes. Likes, die Beiträge in sozialen Netzwerken erhalten, sind ein Zeichen für die positive Bewertung der Website durch die Nutzer. Zum Beispiel betrachtet Google Likes auf Facebook als Empfehlungen und berücksichtigt sie als positiven Rankingfaktor.
Kommentare in sozialen Netzwerken. Die Anzahl der Kommentare auf Facebook ist ein Rankingfaktor für Google. Auch die Tonalität der Kommentare kann eine Rolle spielen.
Erwähnungen des Website- oder Firmennamens in sozialen Netzwerken. Dies zeigt die Popularität der Marke und erhöht deren Sichtbarkeit und Wiedererkennung im Internet. Erwähnungen auf beliebten Plattformen wie Facebook, Twitter, Pinterest oder Instagram wirken sich positiv auf das Ranking aus.
Laut Umfragen unter internationalen SEO-Experten ist die Erwähnung einer Website oder Marke ein Rankingfaktor bei Google.
Bewertungen und Empfehlungen in sozialen Netzwerken. Je mehr Bewertungen und Empfehlungen Nutzer in sozialen Medien finden, desto umfassender ist die Informationslage und desto höher ist das Vertrauen in die Website. Positive Bewertungen signalisieren Zufriedenheit mit der Website und deren Inhalten, was ein positives Signal für Suchmaschinen darstellt. Insbesondere vollständige Produkt-, Dienstleistungs- oder Unternehmensbewertungen können das Ranking verbessern. Suchmaschinen bewerten auch die Anzahl der Accounts, die eine Ressource in sozialen Netzwerken empfohlen haben.
Abonnenten von Newsfeeds (RSS-Feeds) können ebenfalls als positives soziales Signal gelten.
Verdächtige Accounts in sozialen Netzwerken. Fragwürdige, doppelte oder inaktive Profile können sich negativ auf das Ranking der Website auswirken.
Ein Rückgang sozialer Kennzahlen deutet auf eine abnehmende Beliebtheit der Ressource hin und führt zu schlechteren Positionen im Ranking.
Um soziale Faktoren für das Ranking zu verbessern, sollten Sie folgende Schritte beachten:
Suchmaschinen berücksichtigen nicht alle von Unternehmen erstellten Gruppen in sozialen Netzwerken. Damit diese Seiten positive Auswirkungen auf das Ranking Ihrer Website haben, müssen sie richtig gestaltet und mit der Unternehmenswebsite verknüpft sein.
Facebook-Gruppen oder persönliche Profile werden von Suchmaschinen nicht als relevant für das Ranking angesehen. Nur Unternehmensseiten mit Angabe der Website können mit der Website verknüpft werden.
Links von Facebook werden indexiert. Besonders wertvoll sind Likes auf der Unternehmensseite. Je mehr Likes ein mit der Website verknüpfter Account erhält, desto mehr Links von verschiedenen Nutzerseiten führen auf die beworbene Website.
Für Unternehmen ist das Erstellen eines Business-Profils wichtig. Persönliche Accounts werden nicht direkt für Rankings berücksichtigt. In der Profilbeschreibung kann die Website angegeben werden, was die Verbindung zur Website unterstützt.
Links in Beiträgen sind nicht direkt klickbar, aber Links in der Bio und Stories können Traffic und Signale generieren.
Twitter kennt keine Unterscheidung in Accounttypen für Rankingzwecke. In den Profileinstellungen kann die Website angegeben werden.
Links im Profil und in Tweets werden von Suchmaschinen indexiert.
Um die Verbindung zwischen Website und Social-Media-Präsenz zu stärken und Suchmaschinen präzise Informationen zu liefern, empfiehlt sich die Verwendung von Schema.org-Markup.
Für die Analyse sozialer Daten stehen sowohl interne Analysetools der sozialen Netzwerke als auch externe Tools wie Uptolike, IQBuzz, HootSuite und weitere kostenlose SMM-Marketing-Anwendungen zur Verfügung, die Shares, Likes, Kommentare und relevante Keywords rund um Ihre Marke verfolgen.
Google Analytics unterstützt Sie dabei, die effektivsten sozialen Netzwerke für Ihr Unternehmen zu identifizieren. Sie erhalten Einblicke in Besucherzahlen aus sozialen Netzwerken und erfahren, welche Seiten besonders beliebt sind.
Zusammenfassende Daten zu Besuchern und Absprungraten aus sozialen Netzwerken können Sie mithilfe von Analyse-Tools erfassen, um die Wirkung Ihrer Social-Media-Maßnahmen zu bewerten und zu optimieren.