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Juni 10, 2025

SSL-Zertifikate: Sicherheit und SEO-Vorteile für moderne Websites

Im Dezember 2015 kündigte Google an, dass die Verwendung eines SSL-Zertifikats ein neuer Ranking-Faktor ist. Das bedeutet, dass Webseiten, die das HTTPS-Protokoll unterstützen, in den Suchergebnissen bevorzugt werden. Vor diesem Hintergrund hat Labrika die wichtigsten Aspekte rund um SSL-Zertifikate, deren Erwerb und Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Sie zusammengefasst.

Was genau ist ein SSL-Zertifikat?

Ein SSL-Zertifikat (Secure Sockets Layer) ist eine Technologie, die eine sichere Datenübertragung durch Verschlüsselung gewährleistet. Es schützt die Daten vor Diebstahl und Manipulation durch Hacker und Betrüger und bestätigt gleichzeitig die Identität des Website-Betreibers oder die Echtheit eines Unternehmens. Nutzer erkennen eine gesicherte Verbindung an dem „https“ in der Browser-Adressleiste – das „s“ steht für „secure“ (sicher).

Arten von SSL-Zertifikaten

  • Domain-validierte Zertifikate (DV): Diese bestätigen ausschließlich die Kontrolle über die Domain. Sie verhindern, dass Nutzer auf gefälschte Domains umgeleitet werden. Allerdings enthalten sie keine Informationen über den Website-Besitzer, was bedeutet, dass Betrüger diese Zertifikate ebenfalls nutzen könnten.

  • Organisations-validierte Zertifikate (OV): Neben der Domain bestätigen diese Zertifikate auch die Identität des Unternehmens oder Website-Betreibers. Für die Ausstellung müssen entsprechende Nachweise eingereicht werden, die die Rechte an der Domain belegen.

  • Erweiterte Validierung (EV): Diese Zertifikate durchlaufen die strengste Prüfung. Bei Nutzung färbt sich die Adressleiste im Browser grün, was das höchste Maß an Vertrauen signalisiert. Nutzer können sicher sein, dass ihre Daten geschützt sind.

Wie erhält man ein SSL-Zertifikat?

Für die Ausstellung eines SSL-Zertifikats muss ein Antrag, der sogenannte Certificate Signing Request (CSR), eingereicht werden. Dieses Dokument enthält Informationen zum Servernamen (vollständiger Domainname, z. B. www.ihredomain.de), Länderkennung (z. B. DE), Bundesland oder Region sowie den Firmennamen oder den Namen des Inhabers.

Für EV-Zertifikate ist zusätzlich ein Nachweis über die Registrierung des Unternehmens erforderlich, zum Beispiel in Form einer PDF- oder Bilddatei.

Wer stellt SSL-Zertifikate aus?

SSL-Zertifikate werden von sogenannten Zertifizierungsstellen (Certificate Authorities, CA) ausgegeben. Bekannte Anbieter sind unter anderem DigiCert, Sectigo, GlobalSign und Let's Encrypt. Letztere bietet kostenlose Zertifikate an, die für viele Webseiten ausreichend sind.

Die Preise für kommerzielle Zertifikate variieren stark, von wenigen Euro bis zu mehreren hundert Euro pro Jahr, abhängig von Zertifikatstyp und Anbieter. EV-Zertifikate sind in der Regel am teuersten, während einfache DV-Zertifikate am günstigsten sind.

Welchen Einfluss hat ein SSL-Zertifikat auf SEO?

Google berücksichtigt die Verwendung von HTTPS als Ranking-Signal. Webseiten mit sicherer Verbindung werden bevorzugt indexiert und in den Suchergebnissen höher platziert. Besonders wichtig ist die SSL-Verschlüsselung für Seiten, die sensible Daten verarbeiten, etwa bei Online-Shops oder Kundenportalen.

Wenn Suchmaschinen zwei identische Seiten finden – eine mit HTTP und eine mit HTTPS – wird in der Regel die HTTPS-Version bevorzugt und indexiert.

Für persönliche Blogs oder einfache Informationsseiten, bei denen Nutzer lediglich Name und E-Mail für Newsletter hinterlassen, ist der Einfluss von SSL auf das Ranking weniger stark ausgeprägt. Dennoch wirkt sich die sichere Verbindung positiv auf das Nutzervertrauen aus.

Studien zeigen, dass HTTPS etwa auf Rang 10 der wichtigsten Rankingfaktoren liegt, was vor allem für Websites in sensiblen Branchen von Bedeutung ist.

Vor- und Nachteile eines SSL-Zertifikats

  • Vorteile:

    • Steigerung des Nutzervertrauens durch sichere Verbindung
    • Schutz vor Datenmanipulation und Phishing
    • Vermeidung von Datenklau bei sensiblen Informationen
    • Verbesserte Positionierung in den Suchergebnissen
    • Nachweis der Authentizität des Unternehmens und der Domainrechte
  • Nachteile:

    • Mögliche kurzfristige Traffic-Einbußen während der Umstellung
    • Kosten für Kauf und Verlängerung des Zertifikats (abhängig vom Typ)
    • Aufwand und Zeit für die Implementierung und Anpassung der Website

Fazit

Die Umstellung auf HTTPS und die Nutzung eines SSL-Zertifikats sind heute wichtige Schritte für jede professionelle Website. Neben dem Schutz der Nutzerdaten verbessert es auch die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und stärkt das Vertrauen der Besucher. Besonders für kommerzielle und datenintensive Websites ist die Investition in ein qualitativ hochwertiges Zertifikat empfehlenswert.

Auch wenn der Einfluss auf das Ranking nicht allein entscheidend ist, bietet SSL einen nachhaltigen Mehrwert für die Nutzererfahrung und die Sicherheit Ihrer Online-Präsenz.

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